Die Roth & Rau AG hat nun ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 vorgelegt. Zwar steigerte das Photovoltaik-Unternehmen seinen Umsatz auf 285,4 Millionen Euro und erreichte seine Zielvorgabe, zugleich brachen aber die Ergebnisse ein, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. So verbucht Roth & Rau binnen Jahresfrist einen Rückgang des EBIT-Ergebnisses von 16,1 Millionen Euro auf einen Verlust von 27,3 Millionen Euro. Auch das Konzernergebnis rutschte in die Verlustzone. Nach 12,9 Millionen Euro im Jahr 2009 verzeichnete Roth & Rau nun ein Minus von 25,8 Millionen Euro. Die Unternehmensspitze führt dies auf Sondereffekte in Höhe von knapp 53 Millionen Euro zurück, wie Vorstandschef Dietmar Rau angab. Diese hätten sich aus Wertberichtigungen auf alte Turnkey-Projekte, außerplanmäßige Rückstellungen für rechtliche und steuerliche Risiken aus noch laufenden Großprojekten sowie Einmaleffekten aus der Umstellung der Bilanzierung ergeben. Im dritten Quartal habe Roth & Rau aber bereits ein Kosten- und Strukturoptimierungsprogramm gestartet. Große Ziele dabei seien, die einzelnen Gesellschaften in das Unternehmen zu integrieren und die Turnkey-Aktivitäten zu bündeln.
Die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr sind eher zurückhaltend. Der Umsatz soll demnach auf 300 bis 325 Millionen Euro gesteigert werden. Dabei werde eine EBIT-Marge von vier bis sieben Prozent avisiert. Außerdem solle die Restrukturierung umgesetzt werden. Ein großes Ziel ist, für den Ende 2010 vorgestellten Prototypen einer Hetero-Junction-Zelle die notwendigen Beschichtungsanlagen für die industrielle Fertigung auf den Markt zu bringen. Am Standort in Hohenstein-Ernstthal sei für die Herstellung der hocheffizienten Solarzellen bereits eine Pilotproduktion gestartet worden. Außerdem will das Photovoltaik-Unternehmen sein Service- und Ersatzteileschäft in Asien weiter ausbauen. (Sandra Enkhardt)
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