Der Aufsichtsrat sei gescheitert, sich einvernehmlich mit dem ehemaligen Vorstandschef Utz Claassen zu einigen, teilte die Solar Millennium AG mit. Die Bemühungen, Claassen zur Rückzahlung der Antrittsprämie in Höhe von neun Millionen Euro zu bewegen, seien erfolglos geblieben. Daher werde der Aufsichtsrat nun Klage beim Landgericht Nürnberg-Fürth einreichen, um die Rückzahlung der vollen Summe zu erwirken. Dies habe das Gremium auf seiner Sitzung beschlossen. Die Klage sei am Donnerstag eingereicht worden.
Claassen war von Januar bis März 2010 genau 74 Tage als Vorstandsvorsitzender für Solar Millennium tätig. Dann erklärte er seinen Rücktritt wegen „unterschiedlicher Standpunkte zu Governance und Unternehmenskultur“. Im Mai 2010 nahmen beide Seiten Vergleichsgespräche auf, reichten gleichzeitig aber auch Klagen ein. „Seit Dezember drehten wir uns im Kreis", sagte Aufsichtsratschef Helmut Pflaumer. „Wir haben uns intensiv bemüht, alle offenen Fragen zu lösen. Inzwischen erhalten wir keine Antworten auf unsere Vorschläge mehr“, beschrieb er die Situation. Ein für den 29. März anberaumter Gerichtstermin sei auf Antrag Claassens nun erneut verschoben worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth habe nun den 9. September als neuen Termin benannt. (Sandra Enkhardt)
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