Der Streik bei der Q-Cells-Tochter Solibro soll fortgesetzt werden. Die IG Metall plant neue Aktionen. Trotz mehrmaliger Aufforderung und eines Warnstreiks der Solibro-Beschäftigten sei die Geschäftsleitung nicht bereit, mit der Gewerkschaft Tarifverhandlungen aufzunehmen, teilt die IG-Metall mit. „Das Schweigen der Geschäftsleitung wird weitere Aktionen nach sich ziehen. Die Verweigerungshaltung und Ignoranz gegenüber den berechtigten Anliegen der Beschäftigten ist unerträglich,“sagte Manfred Pettche von der IG Metall in Dessau.
Die Arbeits- und Leistungsbedingungen in der Photovoltaik-Branche seien keineswegs zukunftsweisend, kritisiert die Gewerkschaft. So erhalte ein Facharbeiter bei der Q-Cells-Tochter derzeit nur einen Stundenlohn von 8,33 Euro brutte. Das Tarifentgelt liege demgegenüber bei 14 Euro. „Während die Arbeitgeber in der Metall- und Elektroindustrie erkannt haben, dass die Niedriglohnstrategie der letzten Jahre in Sachsen-Anhalt gescheitert ist, gilt in der Solarindustrie weiterhin das Prinzip der Dumpinglöhne“, kritisiert die Gewerkschaft.
Vor gut einer Woche hatten sich mehr als 180 Beschäftigte von Solibro an dem ersten Warnstreik in der deutschen Solarbranche überhaupt beteiligt. Die gut ausgebildeten Solibro-Beschäftigten sind nicht länger bereit, einen tariflosen Zustand zu akzeptieren, so die Mitteilung der Gewerkschaft. Aus Sicht der IG Metall schadet sich das Photovoltaik-Unternehmen mit seiner Verweigerungshaltung nur selbst, da es die Abwanderung der gut ausgebildeten Fachkräfte in die westlichen Bundesländer, wo es bessere Tarifbedingungen gebe, in Kauf. (Sandra Enkhardt)
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