Das 10. Forum Solarpraxis hat am Morgen in Berlin begonnen. Karl-Heinz Remmers, Chef der Solarpraxis AG, begrüßte rund 700 Gäste aus der Solarbranche und lud sie ein in den kommenden zwei Tagen über die Entwicklung des Solarmarkts in turbulenten Zeiten zu diskutieren. Wichtig sei, dass in den kommenden Monaten ein Energiekonzept für Deutschland erarbeitet werde, sagte Björn Klusmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), in der Eröffnungsrede des 10. Forums Solarpraxis. Er skizzierte die Situation der erneuerbaren Energien nach der Bundestagswahl. Dabei stellte er heraus, dass es auch unter der schwarz-gelben Bundesregierung „kein Zurück“ hinter frühere Ziele gebe. Dennoch seien die im Koalitionsvertrag vereinbarten Vorgaben für den Ausbau der erneuerbaren Energien „wenig ambitioniert“. „Es ist falsch, das Kinde mit dem Bade auszuschütten“, sagte Klusmann mit Blick auf die Situation der Photovoltaik-Branche. Dies hätten Union und FDP aber auch im Laufe ihrer Koalitionshandlungen erkannt und suchten nun den Dialog mit der Solarbranche, um über die künftige Ausgestaltung der Photovoltaik-Förderung zu reden.
2010 wird ein gutes Jahr
Anschließend erläuterte Helmut Jäger, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) die Entwicklung des Photovoltaik-Markts in Deutschland. Demnach werde es in diesem Jahr voraussichtlich zwischen 2,6 und 2,8 Gigawatt neu installierte Photovoltaik-Leistung geben. Der Großteil der Anlagen sei erst im zweiten Halbjahr errichtet worden. „Das 1. Halbjahr war praktisch tot“, sagte Jäger. Er begründete dies mit dem ungewöhnlich langen Winter sowie der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. „2010 wird vom ersten Tag an gut laufen“, zeigte er sich überzeugt. Allerdings sei dies auch abhängig von den politischen Rahmenbedingungen. Wegen der momentan fehlenden Sicherheit beurteilten auch viele Photovoltaik-Unternehmen ihre Geschäftserwartungen auch eher zurückhaltend. Das formulierte Ziel des BSW-Solar sei es, die installierte Leistung in den kommenden zehn Jahren zu verzehnfachen.
Keine "Strohfeuer"-Politik
Weltweit werde der Photovoltaik-Markt 2009 ein leichtes Wachstum verzeichnen können, sagte EPIA-Präsident Winfried Hoffmann auf der Eröffnungsveranstaltung. Für das kommende Jahr sei dann durchaus ein Wachstum von bis zu 30 Prozent wieder möglich. Allerdings forderte er die Regierung auf, mit ihrer Politik ein nachhaltiges Wachstum zu fördern. Er verwies dabei auf den spanischen Markt, auf dem es 2008 ein „Strohfeuer“ dank der großzügigen staatlichen Förderpolitik gegeben habe. Der nun aber fast gänzlich zusammengebrochen sei. Nach Angaben von Hoffmann wird die neu installierte Photovoltaik-Leistung in Spanien in diesem Jahr bei maximal 400 Megawatt liegen, wenn nicht noch deutlich darunter. Ähnliche Fehlentwicklungen drohten derzeit in Frankreich, Italien und Griechenland. Mit Blick auf den US-Markt sagte Hoffmann, dieser habe großes Potenzial. Allerdings sei es 2009 noch nicht zu dem erhofften Durchbruch gekommen. (Sandra Enkhardt)
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