Bessere Logistik für Altmodule

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Eigentlich sollten die freiwillige Rücknahme und das Recycling von Altmodulen im Rahmen der europäischen Herstellerinitiative PV Cycle schon längst angelaufen sein (siehe photovoltaik 09/2009 und photovoltaik 01/2008). Doch immer wieder musste der Termin verschoben werden. Offenbar kostet es doch mehr Zeit, ein effizientes Logistiksystem aufzubauen, als ursprünglich kalkuliert wurde . Im kommenden Jahr soll es nun so weit sein: Dies vereinbarten die 40 Mitglieder der Industrieinitiative Ende September. Seit Mai dieses Jahres laufen die ersten Ausschreibungen für Logistikdienstleistungen.
Wer einen Auftrag ergattern will, muss laut PV-Cycle-Vorsitzendem Karsten Wambach die „Dienstleistungen nach anerkannten, modernen Standards erfüllen und sorgfältig auf ihre möglichen Umweltauswirkungen achten.“
Ein ähnliches Ziel verfolgt auch das Logistikprojekt des Entsorgungsunternehmens Hellmann Process Management, das nun von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu 50 Prozent mit knapp 100.000 Euro gefördert wird. Das Osnabrücker Unternehmen will ab 2010 defekte Solarmodule einsammeln und zu den Recyclinganlagen transportieren. Seit vielen Jahren macht die Firma ihr Geld mit Elektro- und Elektronikschrott. „Und vom E-Schrott zum ausgedienten PV-Modul ist der gedankliche Weg nicht weit“, sagt Geschäftsführer André Pohl.

Pilotregionen in Süddeutschland

Pohl und seine Kollegen werden in den kommenden Monaten untersuchen, wie ein freiwilliges Rücknahmesystem in Deutschland und Spanien aussehen könnte. Die Ergebnisse sollen in einem Internetportal zugänglich gemacht werden. „Wir bestimmen zwei Pilotregionen in Süddeutschland und zwei in Spanien“, erläutert Pohl. Vor Ort werden dann wichtige Fragen geklärt: Bei welchen Kunden fallen die meisten alten Module an? Welche Container und Fahrzeuge sind notwendig, um Modulabfälle bruchsicher zu lagern und zu transportieren? Wie werden Hersteller und Installateure in ein Rücknahmekonzept eingebunden? Wie bringt man den Endverbraucher dazu, alte Module nicht zum Sperrmüll, sondern zur Sammelstelle zu bringen? Und nicht zuletzt: Wer bezahlt für die Dienstleistung?
Karsten Wambach begrüßt das DBU-Projekt und die Initiative des Osnabrücker Entsorgers. PV Cylce selbst könne sich an derartigen Projekten aufgrund der geforderten Neutralitätspflicht nicht beteiligen. Über einen Beirat bei der Umweltstiftung soll nun gewährleistet werden, dass ein Wissenstransfer mit PV Cycle stattfindet. „Wir hoffen, dass sich die Firma Hellmann bei unseren künftigen Logistikausschreibungen mit beteiligen wird“, sagt Wambach.

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