Q-Cells richtet sich neu aus: Lange Zeit habe sich das Unternehmen auf die Zellherstellung fokussiert, nun wolle es sich auch im Bau von Solarparks engagieren, sagt Chef Anton Milner der Financial Times Deutschland (Dienstagausgabe). "In Zukunft werden wir uns aber breiter aufstellen. Die Wirtschaftskrise bringt strukturelle Veränderungen der Fotovoltaikmärkte mit sich." Es ist laut Milner ein lange geplanter Strategiewechsel, wobei der Transformationsprozess nun durch die Krise beschleunigt wird. Die für die Planung und Errichtung großer Photovoltaik-Freiflächenanlagen zuständige Konzerntochter Q-Cells International solle ihren Umsatz in diesem Jahr etwa versechsfachen und künftig somit die Hälfte der Erlöse erwirtschaften. 2008 hatte der Anteil gerade acht Prozent betragen.
Q-Cells habe seine Produkte in den vergangenen Monaten zeitweise unter Herstellungskosten verramschen müssen, sagte Milner im Interview mit der Financial Times Deutschland weiter. Nur so habe man mit der Niedrigpreiskonkurrenz aus China noch halbwegs mithalten können. Er schloss einen weiteren Arbeitsplatzabbau am Standort Bitterfeld vorerst aus.
Umwelt- und Sozialstandards ins EEG
Milner befürwortet die Aufnahme von Umwelt- und Sozialstandards ins EEG. Allerdings sprach er sich gegen eine stärkere Kürzung der Einspeisevergütung aus, wie sie Solarworld-Chef Frank Asbeck am Montag vorgeschlagen hatte. Die Finanzierung großer Solarprojekte sei noch immer schwierig. "Und wenn man dann noch die Vergütung senkt, könnte das den Ausbau der Photovoltaik behindern", so Milner. (Sandra Enkhardt)
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