Q-Cells SE kündigte bei der Vorlage seiner Halbjahreszahlen an, die älteren Produktionslinien am Standort Thalheim zu schließen. Damit fielen 500 der 2600 Arbeitsplätze dauerhaft weg, hieß es. Zusätzlich wolle Q-Cells an der Kurzarbeit für Teile der Belegschaft festhalten, um die Produktionskosten weiter zu reduzieren. Der Solarkonzern erlitt im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben einen Umsatzeinbruch von knapp 37 Prozent auf 366,2 Millionen Euro. Dabei sei der Gewinn im operativen Geschäft binnen Jahresfrist von 119,1 Millionen Euro auf einen Verlust von 47,6 Millionen Euro gesunken. Der massive Preisverfall und die deutlich geringere Nachfrage hätten sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Eine Prognose für das Gesamtjahr wollte Q-Cells nicht abgeben.
Maßnahmenpaket vorgestellt
Das Unternehmen legte wie angekündigt auch sein Maßnahmenpaket „Q-Cells Reloaded“ vor, mit dem der Vorstand in der Krise gegensteuern will. Neben der Stilllegung der älteren Produktionslinien gehöre dazu auch, Verträge mit Lieferanten für das kommende Jahr neu auszuhandeln. Allein im ersten Halbjahr sei Q-Cells wegen des gesunkenen Marktpreises für Siliziumwafer ein Wettbewerbsnachteil von 50 Millionen Euro entstanden. Zudem will der Konzern seine Forschungsaktivitäten auf marktnahe sowie kurz- und mittelfristig erfolgversprechende Projekte fokussieren. Innerhalb seines Portfolios wolle Q-Cells verstärkt auf die Produktion von Dünnschichtmodulen setzen. Es sollen überdies alle Investitionsprojekte für 2010 geprüft werden. Neben dem Produktgeschäft wolle Q-Cells künftig auch stärker auf das Projektgeschäft setzen. Dabei sei mit der neu gegründeten Gesellschaft Q-Cells International bereits ein viel versprechender Auftakt gelungen. Das Unternehmen errichte den derzeit größten geplanten Photovoltaik-Park im bayerischen Strasskirchen mit einer Gesamtleistung von etwa 54 Megawatt.
Conergy mit tiefroten Zahlen
Enttäuschende Halbjahreszahlen präsentierte das Hamburger Solarunternehmen Conergy. Der Verlust habe im zweiten Quartal bei 26,4 Millionen Euro gelegen und war damit nochmals höher als im ersten Quartal. Der Umsatz brach zugleich um 57 Prozent ein und lag bei 163,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Ursache für das bereits erwartete schlechte Ergebnis seien die allgemeine Krise auf dem Photovoltaik-Markt sowie der starke Preisverfall und der Einbruch der Nachfrage. Für das zweite Halbjahr zeigte sich der Conergy-Vorstand aber optimistisch. Allerdings werde die Erholung nicht reichen, um das Geschäftsjahr mit einem Gewinn abzuschließen, hieß es weiter. (Sandra Enkhardt)
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