Wie schätzen Sie die derzeitige wirtschaftliche Situation der Branche angesichts der Rezession ein?
Grundsätzlich ist heute weltweit jedes Land mit Endkundenmärkten von der Rezession betroffen, auch weil die Nachfrage zurückgeht. Das kriegen wir auch bei Applied Materials zu spüren. Bei LCD-Bildschirmen liegt die Produktionsauslastung derzeit bei circa 30 Prozent des Vorjahres. Im Vergleich dazu geht es der Photovoltaikbranche momentan noch vergleichsweise gut, obwohl auch hier der Markt längst nicht mehr so galoppiert wie im Vorjahr. Doch ein wichtiger Vorteil ist für uns die private Nachfrage, gerade bei Dachanlagen. Hier ist ja aufgrund von Einspeiseregelungen wie dem EEG die Rendite definitiv noch besser als bei anderen Formen der Geldanlage. Die eigene PV-Anlage auf dem Dach lohnt sich. Zuversichtlich stimmt mich auch, dass es nun in den USA und Japan bei der Photovoltaik wieder vorwärts geht.
Bleiben da genügend Mittel für Investitionen zur weiteren Kostensenkung und für die Qualitätsverbesserung in der Produktionskette?
Gerade jetzt in Krisenzeiten ist eine kosteneffiziente Fertigung das A und O. Wer hier nicht investiert, hat keine Zukunft. Ich rechne damit, dass nach einer Konsolidierungsphase auch entsprechende Aufträge an die Anlagen- und Maschinenbauer wieder anziehen.
Was können die Hersteller tun, um die schleppende Nachfrage zu steigern, beispielsweise durch einen verbesserten Service oder eine Qualitätsoffensive?
Den Service und die Qualität kontinuierlich zu verbessern, ist selbstverständlich, das gehört zum Grundhandwerkszeug eines Herstellers. Hierin sehe ich nicht den Haupthebel für eine nötige Nachfragesteigerung.
Worauf kommt es also an?
Mein Blick geht hier stärker Richtung Politik. Wir müssen als Branche gemeinsam Druck machen, dass die Möglichkeiten der neuen EU-Direktive zum Ausbau der erneuerbaren Energien genutzt und umgesetzt werden. Zwar erlaubt ja die Direktive nun ausdrücklich, dassEinspeisetarife in den Mitgliedsstaaten erhalten bleiben. Dies ist auch ein Erfolg der Lobbyarbeit von EPIA und EREC. Doch der Handel mit grünen Emissionszertifikaten ist ja noch nicht vom Tisch. Eins ist klar: Ohne eine entsprechende Marktnachfrage können wir auch keine großen Investitionen in die Fertigung tätigen.
Was erwarten Sie von der kommenden SMET-Konferenz?
Zum einen verspreche ich mir wertvolle Anregungen, zum anderen sehe ich die Veranstaltung als wichtige Plattform, um Themen, die die PV-Branche betreffen, verstärkt in die Öffentlichkeit zu bringen. Es ist wichtig, dass wir als Hersteller ein solches Forum nutzen können. Ideal ist auch, dass die Konferenz parallel zur Intersolar stattfindet, die sich ja mittlerweile zu dem weltweit wichtigsten Branchentreffpunkt entwickelt hat. Dies ist auch eine sehr gute Ergänzung der European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition (PVSEC).
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