Auf dem 3. Photovoltaik Fab Managers Forum in Dresden haben sich Vertreter der deutschen Solarbranche für einheitliche Industriestandards für Photovoltaik-Anlagen, -Fabriken und – Materialien ausgesprochen. Dies sei wichtig, damit Europa auch weiterhin der Solarstandort Nummer eins bleibe und seinen technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz in Asien und den USA gesichert werden könne. Eine solche Standardisierung werde zudem helfen, Kosten zu sparen und den Solarstrom zu verbilligen. Ziel sei der Standardisierungsbestrebungen sei die Netzparität von Solarstrom herzustellen.
Der internationale Branchenverband führender Halbleiterhersteller SEMI hat extra eine PV Group eingesetzt, die internationale Standards für die Photovoltaik-Industrie erarbeiten soll. Anfang Februar hatte die Expertengruppe ein erstes Beratungsdokument vorgelegt.
Wettbewerbsdruck steigt
Die Solarindustrie hofft wegen der gefallenen Modulpreise, die Netzparität schneller erreichen zu können. Nach Angaben der PV Group liegen die Preise heute schon deutlich niedriger als vor einem Vierteljahr. Chinesische Hersteller würden ihre Photovoltaik-Module schon für 2,30 Euro pro Watt anbieten, was gut ein Drittel weniger sei als noch im Herbst. Gleichzeitig wachse damit aber auch der Druck auf die europäischen Anbieter, die ihre Produktion optimieren und Kosten deutlich senken müssten.
Die Bauzeit neuer Solarfabriken lasse sich durch genormte Anlagen und Automatisierungstechniken um etwa die Hälfte verkürzen, sagten Experten. Die einheitlichen Normen seien gerade mit Blick auf die Krise umso dringlicher, betonte Bertram Roth vom Photovoltaik-Zulieferer Roth & Rau in einem Pressegespräch. Noch vor kurzem seien die Unternehmen kaum hinterher gekommen, die Aufträge der Kunden abzuarbeiten. Seit drei Monaten mache sich allerdings eine Zurückhaltung am Markt bemerkbar. In Asien habe man in kurzer Zeit viele Solarfabriken hochgezogen und nun gebe es Überkapazitäten, wird Roth zitiert.(SE)
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