Erfurt ergreift die Initiative

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„Wir wollen zu den ersten Solar-Adressen in Deutschland und Europa gehören“, gibt Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz das Ziel vor. Um es zu erreichen, sind zunächst die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Aus- und Weiterbildung in Erfurt, eine stärkere Ausrichtung der Technologieförderung auf die Solartechnik, der Ausbau des Solar-Zentrums Erfurt und eine Stiftungsprofessur an der Technischen Universität Ilmenau geplant.

Ohne Fachkräfte läuft nichts

Für die weitere Entwicklung Thüringens zum solaren Mekka ist es enorm wichtig, dass das Land genügend Fachkräfte hat. Den Bedarf für die kommenden Jahre will Erfurt gemeinsam mit Bildungsträgern und Solarunternehmen ermitteln. Mit der Errichtung eines Kompetenzzentrums sollen die Voraussetzungen zur Aus-

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Solarfakten Thüringen

• rund 2.500 Beschäftigte, davon 50 Prozent in produzierenden Unternehmen

• 47 Unternehmen im Solarcluster, davon elf Produzenten von Zellen, Modulen oder Komponenten

• ca. 790 Millionen Euro Umsatz der Thüringer PV-Unternehmen entsprechen über 21 Prozent des Umsatzanteils der deutschen Branche und über zehn Prozent weltweit

• Produktionsleistung im Segment Solarzellen 2006: 100 Megawatt, rund 20 Prozent der deutschen Leistung

• Jährlich 20 Prozent erwartetes Marktwachstum bis 2020

• „Leuchtturm“ Ersol: bei der Produktion von Solarzellen in Europa auf Platz sechs; über 500 Mitarbeiter, 150 Millionen Euro Umsatz

• eingespeiste Solarstrommenge in Thüringen 2006: 15.002 Megawattstunden

• drei Megawattanlagen mit einer Nennkapazität von 4,4 Megawatt: Gleicherwiesen (1,1 Megawatt), Jüchsen (1,3) und Pfersdorf (2)

• Umsatz durch Solaranlagen 2006: 56 Millionen Euro, davon 45 Millionen aus Investitionen in Neuanlagen

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und Weiterbildung in der Branche geschaffen werden. Da es noch keine offizielle Ausbildung zum Solarteur gibt, will das Land die Entwicklung von entsprechenden Inhalten fördern.

Um die Solartechnologie zu stärken, werden die drei Programme zur Förderung der Verbundforschung, zur einzelbetrieblichen Technologieförderung und zur FuE-Personalförderung von 2008 bis 2013 um den Schwerpunkt „regenerative Energietechnik“ erweitert.

Ein wichtiges Ziel der Solarinitiative ist es, die Forschungsaktivitäten der Wirtschaft in Thüringen stärker zu unterstützen. Dazu ist geplant, das SolarZentrum Erfurt auszubauen. Die Einrichtung soll künftig auch als koordinierende Anlaufstelle der Solarforschung in Thüringen dienen. Die Landesregierung hat daher bereits im laufenden Jahr Fördermittel für den Aufbau eines Testzentrums für Solarmodule und einer Prozesslinie für Siliziumzellen bereitgestellt.

Netzwerk von Zulieferern

Um die vorhandenen Strukturen und Kompetenzen in der Solartechnik und angrenzenden Branchen zu bündeln und zu koordinieren wird beim Verein „SolarInput“ eine sogenannte Cluster-Geschäftsstelle eingerichtet. Sie soll vor allem den Wissens- und Technologietransfer aus Forschungseinrichtungen zu den Unternehmen verbessern. Die Geschäftsstelle wird die konzeptionellen Ergebnisse des 2006 gestarteten Forums „SolarInnovativ Thüringen“ umsetzen. Dabei geht es um die Entwicklung eines branchenübergreifenden regionalen Netzwerks von Zulieferern für das Systemprodukt Solaranlage.

Die Landesentwicklungsgesellschaft will ihre Bemühungen um die Ansiedlung von Unternehmen der Solar-Branche verstärken. Um das zu erreichen, will sie potenzielle Investoren gezielt ansprechen

Platz 1 bei den Arbeitsplätzen

Die Thüringer Solarwirtschaft hat laut Landesregierung im vergangenen Jahr 790 Millionen Euro umgesetzt. Das entspricht 21 Prozent des Gesamtumsatzes der deutschen und zehn Prozent der europäischen Photovoltaik-Branche. Die Thüringer Solar-Unternehmen haben derzeit rund 2.500 Beschäftigte. Hinsichtlich des Anteils der Photovoltaik-Arbeitsplätze an allen Arbeitsplätzen liegt Thüringen damit in Deutschland auf Platz 1. Für Wirtschaftsminister Reinholz liegt der größte Vorteil seines Landes in der breiten Aufstellung der Branche. Zwischen der Ingot- und Waferproduktion und der Herstellung von Modulen weise Thüringen mit seinen elf produzierenden Unternehmen eine weit diversifizierte Wertschöpfungskette auf.

Reinholz rechnet damit, dass die Branche auch in den kommenden Jahren boomt. „Die Zahl der Arbeitsplätze wird in diesem Bereich weiter überdurchschnittlich steigen“, sagt er. Schon jetzt sei das Land wieder mit einer Reihe von Investoren im Gespräch, die in Thüringen Investitionen planen und Arbeitsplätze schaffen wollen.

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