Nur sechs der 29 größten Verteilnetzbetreiber werden im kommenden Jahr ihre Netzentgelte senken. 22 werden sie erhöhen, die Netzgesellschaft Potsdam wird sie unverändert lassen, wie aus einer nun von Lichtblick veröffentlichten Analyse hervorgeht. Besonders stark betroffen von den Erhöhungen seien Haushalte in Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen. Für einen Durchschnittsaushalt könnten damit Mehrkosten von bis zu 38 Euro im Jahr entstehen. Im Schnitt müssten Drei-Personen-Haushalte gut zehn Euro mehr zahlen als in diesem Jahr. „Die Netzentgelte stellen für Haushalte eine wachsende Belastung dar. Im Sinne des Verbraucherschutzes muss die Politik die Monopolrenditen der Netzbetreiber endlich konsequent kappen“, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft von Lichtblick.
Die zersplitterten Netzstrukturen in Deutschland und eine mangelnde staatliche Kostenkontrolle seien die größten Preistreiber. „Ursache für die erneute Preisrunde sind vor allem Pensionsrückstellungen der Netzbetreiber. Kosten, die über den Betriebsgewinn gedeckt sein sollten, wälzen die Unternehmen auf den Verbraucher ab. Der Energiewende sind sie jedenfalls nicht zuzurechnen“, so Lücking weiter. Er kritisiert ebenfalls die staatlich garantierte Eigenkapitalrendite von mehr als neun Prozent. „Die Politik müsse endlich für schärfere Kostenkontrollen und Transparenz bei den Netzentgelten sorgen“, erklärte Lücking.
Die Netzentgelte machen knapp ein Drittel des Gesamtstrompreises aus. Gut die Hälfte entfällt auf Steuern und Umlagen. Bei den Netzentgelten gibt es regional aber starke Differenzen. Die größte Erhöhung kündigten die Netze BW mit fast 15 Prozent an. Auffallend hoch fallen die Gebühren der Netzbetreiber Schleswig-Holstein AG und der Edis AG in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aus, wie die Analyse von Lichtblick ergab. Mit rund zwölf Cent pro Kilowattstunde seien die Kosten doppelt so hoch auf wie etwa bei der Wesernetz Bremen GmbH mit sechs Cent. (Sandra Enkhardt)
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