Die Brüsseler Denkfabrik Bruegel hat eine Studie veröffentlicht, die sich mit dem Einfluss hoher Strompreise auf die Wirtschaft befasst. Sie kam dabei zu dem Ergebnis, dass hohe Strompreise zwar einzelnen Sektoren schaden könnten, der Einfluss auf die Exportstärke einer Volkswirtschaft aber nicht messbar ist, wie „Die Zeit“ berichtet. So seien die Exporte der deutschen Autoindustrie zwischen 2001 und 2008 um 142 Prozent gestiegen, obwohl sich der Strompreis in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt habe. "Insgesamt hängt nur bei wenigen Produkten die Wettbewerbsfähigkeit vom Strompreis ab. Diese Produkte sind im Durchschnitt mit geringer Wertschöpfung und weniger Arbeitsplätzen verbunden als andere Produkte", sagte Studienmitautor Georg Zachmann dem Blatt. Er halte auch die Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen bei der EEG-Umlage daher für nicht gerechtfertigt.
Von der Umlage befreite Unternehmen müssen nur einen minimalen Beitrag von 0,05 Cent je Kilowattstunde für EEG-Anlagen leisten. Erst am Dienstag verkündeten die Übertragungsnetzbetreiber, dass die EEG-Umlage für den nicht-privilegierten Letztverbrauch von derzeit 5,277 auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr steigen werde. Die Ausnahmeregelungen würden dazu führen, dass andere Unternehmen mehr der Umlagekosten tragen müssten und dies würde Jobs und Arbeitsplätze gefährden, sagte Zachmann der „Zeit“. Die Argumentation vieler Industrieverbände, aber auch führender Politiker von Union und FDP ist angesichts dieser Studie nicht haltbar. Zuletzt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einer Gewerkschaftsveranstaltung des IGBCE damit argumentiert, dass die hohen Strompreise den Industriestandort Deutschland gefährdeten. (Sandra Enkhardt)
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