Photovoltaik-Markteinbruch in Deutschland in Zahlen

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Die Zahl der Menschen, die mit der Installation oder Wartung von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland beschäftigt sind, ist stark zurückgegangen. Nach einem Höchststand von knapp 111.000 Beschäftigten im Jahr 2011 waren es 2013 nur noch 56.000 Beschäftigte, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht. Davon entfielen 45.100 auf Investitionen und 10.900 auf Wartung und Betrieb bei Photovoltaik-Anlagen. Die Zahl der im Bereich Wartung und Betrieb beschäftigten Menschen ist dabei in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsen. Die Abschätzung für 2014 laufe derzeit, heißt es bei der Bundesregierung weiter. Die Ergebnisse würden voraussichtlich zum Jahresende vorliegen. Die Bundesregierung weist zudem daraufhin, dass die Zahlen für 2010 und 2011 nicht mit jenen für 2012 und 2013 vergleichbar seien, da sie auf unterschiedlichen Datenbasen beruhten. 2012 waren es nach Angaben der Bundesregierung aber auch noch knapp über 100.000 Beschäftigte in diesem Photovoltaik-Segment.

„Es ist offensichtlich, dass ein sinkender Zubau bei Photovoltaik zu einer Abschwächung der Auftragslage bei den Installateuren führt“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung weiter. Allerdings habe sie keine konkreten Zahlen vorliegen, ebenso wenig über die Anzahl der Insolvenzen von Betrieben, die wegen des geringen Photovoltaik-Zubaus und mangelnder Auftragslage zahlungsunfähig geworden seien. Dafür veröffentlicht die Bundesregierung aber die Zahl der in die Insolvenz gegangenen Hersteller für Solarmodule und Solarzellen. Hier war 2012 mit 26 Insolvenzen der Höhepunkt, aber auch 2013 gab es noch 15 und 2014 immerhin 12 Insolvenzen von Photovoltaik-Herstellern.

Keine kurzfristigen Eingriffe bei Solarförderung

Zur Entwicklung des Photovoltaik-Marktes in Deutschland veröffentlicht die Bundesregierung einen Überblick über die installierte Leistung nach Größenklasse seit 2013 sowie die Zahl der neu installierten Anlagen nach Größenklassen (siehe Grafiken am Ende des Artikels). Doch trotz des offensichtlichen Markteinbruch und dem deutlichen Rückgang der Beschäftigung will die Bundesregierung nicht gegensteuern. „Die Bundesregierung plant derzeit keine kurzfristige Änderung der Regelungen zur Förderung von Strom aus Photovoltaikanlagen im EEG 2014“, heißt es in der Antwort. Die Bundesregierung setze darauf, dass der „atmende Deckel“ – wenn auch mit einer gewissen Verzögerung – seine Wirkung entfalte. „Für kurzfristige Eingriffe sieht die Bundesregierung keinen Anlass. Die Bundesregierung wird die Entwicklung auf den Markt für erneuerbare Energien, insbesondere auf dem PV-Markt in den kommenden Wochen und Monaten eingehend beobachten und im Winter 2015/2016 auf der Grundlage der Ergebnisse der Konsultation zum BMWi-Eckpunktepapier zur Umstellung der EE-Förderung auf Ausschreibungen einen Gesetzentwurf zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erarbeiten.“ (Sandra Enkardt)



Beide Auflistungen sind entnommen aus der Antwort der Bundesregierung (18/5898).

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