Der Preis für Grundlaststrom am Terminmarkt liegt für das Jahr 2014 nach Aussage des Bundesverbands für Erneuerbare Energien (BEE) bei 3,661 Cent pro Kilowattstunde (Stand 31.07.2013). Das sind rund 24 Prozent weniger als im Vorjahr. Bisher konnten nur Unternehmen von den fallenden Strompreisen profitieren, die ihren Strom am kurzfristigen Spotmarkt einkaufen, erklärt BEE-Präsident Dietmar Schütz. Nun sei die preissenkende Wirkung der Erneuerbaren aber auch am Markt für langfristige Energielieferverträge, dem sogenannten Terminmarkt, angekommen.
Auch der Preisindex des Verbands der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) zeigt, dass die die Strompreise für energieintensive Unternehmen seit zwei Jahren sinken und sich momentan auf dem Stand des Jahres 2005 befinden. Für Privatkunden ist die Lage laut BEE ebenfalls „weniger angespannt, als häufig in der Öffentlichkeit behauptet“. Zahlen der KfW-Bankengruppe zeigten, dass der deutsche Strompreis im EU-Vergleich nicht übermäßig gestiegen sei. Zwischen 2008 und 2012 seien die Preise im EU-Schnitt um 5 Prozent pro Jahr gestiegen, in Deutschland aber nur um 4,8 Prozent. „Ein Wettbewerbsnachteil im EU-Vergleich scheint deshalb nicht offensichtlich“, so das Fazit der KfW-Analysten.
Für große Industriekunden mit hohem Stromverbrauch verbessere sich die Wettbewerbssituation außerdem schon seit dem Jahr 2007. Das habe das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) in einer Untersuchung festgestellt. Zwischen 2008 und 2012 habe sich der Einkaufspreis für Großkunden an der Leipziger Strombörse um 22 Prozent verringert. Der Strompreis habe in dieser Zeit rund sieben Prozent unter dem europäischen Durchschnitt gelegen. BEE-Präsident Schütz meint daher: „Die Klagen mancher Industrievertreter über zu hohe Strompreise in Deutschland und einer drohenden Deindustrialisierung erscheinen vor diesem Hintergrund völlig ungerechtfertigt.“ (Mirco Sieg)
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