Eon hat angekündigt, dass es das AKW Grafenrheinfeld in Bayern bereits Ende Mai 2015 abschalten will. Damit werde die Laufzeit sieben Monate vor dem gesetzlich festgeschriebenen Termin enden. Eine entsprechende Stilllegungsanzeige habe der Energiekonzern am Freitag der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber TenneT übermittelt, hieß es weiter. Eon begründet die vorzeitige Abschaltung mit der mangelnden Wirtschaftlichkeit des AKW. „Der Weiterbetrieb von Kernkraftwerken ist wirtschaftlich nur noch dann sinnvoll, wenn sich ein genügend langer Zeitraum ohne Kernbrennstoffsteuer anschließt. Diese Steuer läuft erst im Jahr 2016 aus“, hieß es dazu.
Die Grünen im Bayerischen Landtag sowie die Umweltorganisation BUND zeigten sich hocherfreut über die Ankündigung. "Die Energiewende entwickelt eine erfreuliche Dynamik. Der Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland macht die gefährlichen Atomkraftwerke zunehmend unrentabel und überflüssig. Für Grafenrheinfeld gilt das ganz besonders. Wenn Eon diesen Uralt-Meiler stilllegen will, sollte die Bundesnetzagentur dem Konzern entgegenkommen und eine sofortige Abschaltung nach der anstehenden Frühjahrsrevision ermöglichen“, kommentierte der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann. Die angekündigte Stilllegung sei eine Blamage für den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU). Dieser habe im Poker um mögliche Steuerrabatte zunächst fest an der Seite von Eon gestanden und diese Position nach nur zwei Wochen „winselnd räumen“ müssen, so Hartmann weiter. Der Vorsitzende des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, sieht ebenfalls in den vorzeitigen Abschaltplänen von Eon einen Erfolge der Energiewende. Er warnte jedoch zugleich: „Das Aus für das AKW Grafenrheinfeld ist hoffentlich keine Nebelkerze, um hintenrum Geld für den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks zu bekommen. Die Abschaltung von Grafenrheinfeld ist längst überfällig, jeder Tag zusätzlicher Laufzeit vergrößert das Risiko einen atomaren Unfalls . Für die Versorgungssicherheit von Bayern sei die Abschaltung des AKW Grafenrheinfeld kein Problem. (Sandra Enkhardt)
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