Bloomberg New Energy Finance (BNEF) verzeichnet für 2016 einen Rückgang um 32 Prozent in seinem jährlichen Erneuerbaren-Investitionsbericht für die Photovoltaik auf 116 Milliarden US-Dollar. Dies ist der Hauptgrund für das Absinken der Investitionen um 18 Prozent bei den Erneuerbaren auf 287,5 Milliarden US-Dollar insgesamt, wie aus dem kürzlich vorgelegten Report hervorgeht. Bei Photovoltaik-Anlagen kleiner einem Megawatt verzeichneten die Analysten eine Senkung um 28 Prozent auf insgesamt etwa 40 Milliarden US-Dollar. Dies liege vor allem in den geringeren Photovoltaik-Systemkosten begründet, nicht in einem nachlassenden Interesse, schreibt BNEF. So werde mit einem Anstieg um 20 Prozent bei den Neuinstallationen gegenüber 2015 gerechnet. Die Analysten schätzen den weltweiten Photovoltaik-Zubau auf 70 Gigawatt für das vergangene Jahr.
Für Europa verzeichnete BNEF einen Anstieg der Investitionen um drei Prozent über alle Erneuerbaren auf 70,9 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr. Dafür seien vor allem große Investitionen in Windkraft auf See und an Land verantwortlich gewesen. Im dritten Jahr in Folge habe Großbritannien mit 25,9 Milliarden US-Dollar an Investitionen ganz vorn gelegen. Deutschland folgt auf Platz zwei in Europa mit 15,2 Milliarden Euro – ein Rückgang um 16 Prozent gegenüber 2015, wie aus den BNEF-Daten hervorgeht. Dahinter lägen Frankreich, Belgien, Dänemark, Italien und Schweden mit Investitionen in Erneuerbare zwischen 2 und 3 Milliarden US-Dollar.
Eine Region, die diese widersprüchliche Photovoltaik-Entwicklung zeige, sei Asien. Nach einem weltweit beispiellosen Zubau von Photovoltaik-Anlagen im ersten Halbjahr, verlangsamte sich der Markt erheblich im zweiten Halbjahr. Die BNEF-Analysten stellten zudem fest, dass sowohl China als auch Japan mit Netzproblemen zu kämpfen hätten, woraus Anschlussprobleme für die neugebauten Anlagen resultierten.
„Nach Jahren mit Rekordinvestitionen, die vor allem durch großzügige Einspeisetarife getrieben waren, fahren China und Japan nun den Neubau großer Photovoltaik-Kraftwerke zurück und konzentrieren sich zunächst mehr darauf, die bereits bestehenden Kapazitäten anzuschließen“, erklärt Justin Wu, BNEF-Chef in Asien. „China sieht sich einer sinkenden Stromnachfrage und wachsenden Anschlussproblemen bei Windkraft und Solar gegenüber. Die Regierung konzentriert sich nun auf Investitionen in das Stromnetz und eine Reform des Strommarkts, damit die vorhandenen Erneuerbaren-Anlagen ihr volles Potenzial entfalten könnten“, so Wu weiter. In Japan werde das künftige Wachstum nicht mehr von Photovoltaik-Kraftwerken, sondern von Dachanlagen kommen, die durch die wachsende Wirtschaftlichkeit des Eigenverbrauchs für die Verbraucher interessant würden.
Die Probleme der Solarindustrie seien aber nicht nur auf Asien beschränkt. Die BNEF-Analysten verweisen auf viele Entwicklungsländer, die rückläufige Investitionen in erneuerbare Energien 2016 verzeichneten. Dies liege vor allem daran, dass viele Projekte, die bei Ausschreibungen einen Zuschlag erhalten hätten, sich bis zum Jahresende noch keine Finanzierung hätten sichern können. (Christian Roselund/Sandra Enkhardt)
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