Die vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland wollen im kommenden Jahr die Netzentgelte teilweise massiv erhöhen. So kündigte Tennet eine Steigerung um 80 Prozent und 50 Hertz um 45 Prozent an, wie Spiegel Online berichtet. Als Grund geben sie die stark gestiegenen Redispatchkosten an – also die Kosten zur Stabilisierung der Netze im Zusammenhang mit der fluktuierenden Einspeisung von Photovoltaik und Windkraft.
Nach einer Veröffentlichung der Bundesnetzagentur hatten sich die Redispatchkosten für die Übertragungsnetzbetreiber 2015 auf gut 400 Millionen Euro belaufen. Die Stabilisierungsmaßnahmen des Netzes hätten sich dabei von knapp 5200 Gigawattstunden 2014 auf 16.000 Gigawattstunden mehr als verdreifacht.
„Stromreport“ berichtet, dass auch Amprion und TransnetBW eine Erhöhung der Netzentgelte planen. Mit etwa zehn bis zwölf Prozent bei Amprion und fünf Prozent beim Übertragungsnetzbetreiber in Baden-Württemberg fallen diese aber nicht so hoch aus bei Tennet oder 50 Hertz. Da die Netzentgelte derzeit etwa ein Viertel des Strompreises für die privaten Endverbraucher ausmachen, müssen nun wohl die Kunden im Norden, Osten, teilweise im Süden und der Mitte Deutschlands mit steigenden Kosten rechnen.
Am 15. Oktober werden die vier Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für 2017 bekanntgeben. Auch hier rechnen Experten mit einem Anstieg auf um die sieben Cent pro Kilowattstunde. Momentan beträgt die Höhe der EEG-Umlage 6,354 Cent pro Kilowattstunde. (Sandra Enkhardt)
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