Im Vergleich zum letzten Herbst hat sich der Markt bei den Batteriespeichersystemen stark weiterentwickelt. Die neue pv magazine Marktübersicht listet über 170 Systeme von 38 Anbietern, die sich von ihrer Dimension für Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser eignen.
Die Preise sind sehr unterschiedlich. Das preisgünstigste System kostet 938 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität, das teuerste 5270 Euro. Als einfachste Abschätzung der Wirtschaftlichkeit lassen sich aus den Herstellerangaben zur Zyklenlebensdauer und nutzbaren Speicherkapazität Kosten pro Kilowattstunde gespeicherten Stroms ausrechnen. Diese liegen bei den Systemen zwischen 20 und 70 Cent pro Kilowattstunde. Der Solarstrom, der gespeichert wird, muss jedoch auch noch produziert werden. Wie teuer das ist, hängt vom Einzelfall ab. Wenn es gelingt, die Solaranlage so zu bauen, dass er rund 15 Cent pro Kilowattstunde kostet, dann kann im billigsten Fall der gespeicherte Strom mit 35 Cent pro Kilowattstunde ungefähr mit dem Haushaltsstrompreis mithalten. Das ist jedoch nur eine sehr grobe Abschätzung, da auf der Ausgabenseite keine Verzinsung der Investitionskosten und keine Wartungsausgaben berücksichtigt sind, auf der Einnahmeseite aber auch keine Steigerung des Haushaltsstrompreises.
Für eine genauere Abschätzung müssen Annahmen zum Strompreis getroffen werden. Wie dieser sich entwickelt, ist zu einem guten Teil Spekulation, da je bekanntermaßen auch die Politik mitmischt. In einem konservativen Szenario zeigt eine genauere Abschätzung, dass eine Photovoltaikanlage ohne Batteriespeicher immer noch rentabler ist als eine mit Batteriespeicher. Es ist aber möglich, Speichersysteme zu finden, die mit den Einnahmen aus der Solaranlage bezahlt werden können, so dass sich das Gesamtsystem amortisiert. Bei einer im Sinne der Betreiber optimistischeren Rechnung, bei der der Strompreis jedes Jahr um vier Prozent steigt, ist auch eine kleine Rendite drin.
Bei allen Preisvergleichen muss man berücksichtigen, dass die Batteriespeichersysteme sehr unterschiedlich sind, was auch in den Preis einfließt. Das betrifft den Aufbau der Systeme und die Frage, ob sie auf der Gleichstrom- oder der Wechselstromseite der Solaranlage angeschlossen sind. Das betrifft die Art der Batterie, Blei oder Lithium, und die Zahl der Stromphasen, an der die Systeme angeschlossen werden. Das Problem, wie die Geräte mit den drei Phasen des Stromnetzes umgehen können, steht dabei offenbar kurz vor einer Lösung. Die meisten Hersteller bieten inzwischen Steuerungen an, mit denen Speichersysteme Verbraucher auf allen drei Phasen so versorgen, dass es als Eigenverbrauch gilt. (Michael Fuhs)
Hier finden Sie dieProduktdatenbank Batteriespeichersysteme.
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