Hellgrün erhält 500.000 Euro als Pre-Seed-Finanzierung für All-in-one-Lösung

Wenzel Gerstner, Lucas Josten, Roman Steigertahl, Gründerteam von hellgrün

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Hellgrün bezeichnet sich selbst als Climate Fintech-Plattform. Das Start-up mit Sitz in Köln und Berlin hat nun in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde rund eine halbe Million Euro von Investoren eingesammelt, um sein Geschäft weiter skalieren zu können. So soll die Plattform weiterentwickelt, das Team vergrößert und die Marktpräsenz ausgeweitet werden.

Die drei Gründer haben dabei eine All-in-one-Lösung entwickelt, mit der Photovoltaik-Anlagen auf gewerblichen Immobilien vorangebracht werden sollen und die den Besitzern der Immobilien von der Planung über die Inbetriebnahme bis hin zur Finanzierung und Abrechnung unter die Arme greift.

Die Besitzer der Immobilienfirmen könnten somit ohne eigene Investitionskosten eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installieren und betreiben lassen. Zudem beziehen sie den Solarstrom und senken damit die Betriebskosten für ihre Gebäude. Auch erhielten sie zusätzlich Einnahmen aus der Verpachtung ihres Daches, wie Hellgrün sein Geschäftskonzept erklärt. Auch den mittlerweile immer wichtiger werden ESG-Score verbessert die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.

Mehr als 100 gewerbliche Photovoltaik-Anlagen werden bereits von dem Start-up bewirtschaftet. Die Größe der Anlagen liegt zwischen 40 und 750 Kilowatt, wie Mitgründer Lucas Josten pv magazine erklärte. Zudem sei erst kürzlich ein Rahmenvertrag für Projekte mit insgesamt zehn Megawatt Leistung unterzeichnet worden. Davon befinden sich Josten zufolge bereits einige im Bau. Alle sollen noch in diesem Jahr realisiert werden, so der Plan.

Für die Finanzierung seines Modells greift Hellgrün auf private Investoren zurück, die langfristig in Öko-Energie als neue Asset-Klasse investieren. Mehr als zwei Millionen Euro sind so bereits zusammengekommen und in die mehr als 100 gewerblichen Photovoltaik-Anlagen in der Bewirtschaftung von Hellgrün geflossen. Dabei sichert der Stromverkauf an die Firmen langfristig eine „sehr attraktive Rendite”, so Hellgrün. Die staatlich garantierte Einspeisevergütung für den Ertrag der Photovoltaik-Anlagen diene als Absicherung.

“Private Investoren kaufen bei uns keine Anteile, sondern werden alleinige Eigentümer der Anlage”, sagt Josten weiter. “Das wird in Zukunft über eine Plattform möglich sein, die wir mit dem eingesammelten Kapital entwickeln werden.” Die Privatinvestoren kaufen die Photovoltaik-Anlage direkt bei Hellgrün in Verbindung mit einem langjährigen Bewirtschaftungsvertrag durch das Start-up. “Wir  kümmern uns auch um die Stromvermarktung an die lokalen Firmen”, so Josten weiter. Dabei verspricht Hellgrün eine Reduktion der Stromkosten um 25 bis 50 Prozent für die Strombezieher.

“Die Komplexität des Kaufs, der Installation und des Betriebs schreckt aktuell viele Akteure ab, doch mit den kommenden EU-Vorschriften muss sich jede Immobilienfirma früher oder später mit diesen Fragen auseinandersetzen“, ergänzt Mitgründer Roman Steigertahl. Der dritte Mitgründer im Bunde, Wenzel Gerstner, verkündet dabei große Ziele: “Wir wollen die führende Finanzierungsplattform für grüne Energie werden.” Dabei seien mit Angel-Investoren wie Joan Dyckhoff-Schlieker (Vorstand Regiocom SE), Hans-Peter Villis (ehemaliger CEO von EnBW), Florian Meyer-Delpho (Gründer von pvXchange und Installion), Philipp Waldstein (ehemaliger MEAG-CEO) und Tobias Schütt (Gründer von DZ4) wichtige Experten für die nächste Wachstumsphase gefunden worden.

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